„Modellhaftes Demonstrationsnetzwerk zur Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Sojabohnen in Deutschland“

Das Verbundvorhaben "Soja-Netzwerk" ist Teil der Eiweißpflanzenstrategie des Bundes. Ziel des Netzwerks ist die Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Sojabohnen in Deutschland. Der heimische Sojaanbau soll dabei mit verschiedenen Maßnahmen angekurbelt werden.

Wichtiger Bestandteil des Projekts sind die Demonstrationsbetriebe, auf denen aktuelle Erkenntnisse aus der Soja- Forschung in die Praxis umgesetzt werden. Zudem werden schlagbezogene Daten zum Sojaanbau, Fruchtfolgen sowie Vergleichs- und Nachfrüchten erfasst.
Insgesamt befinden sich im Netzwerk 120 Demonstrationsbetriebe in 11 Bundesländern.

Diese sind unterteilt in 52 Leuchtturmbetriebe + 70 Datenerfassungsbetriebe (konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe).

In den Projektjahren 2014 bis 2016 haben die sieben bayerischen konventionellen Leuchtturmbetriebe verschiedenste Demonstrationsanlagen angelegt und ausgestellt. Jeder Betrieb veranstaltete innerhalb der Projektlaufzeit einen Feldtag zusammen mit dem LKP. Somit fanden insgesamt 7 konventionelle Feldtage in Bayern statt. In Zusammenarbeit mit den ökologisch wirtschaftenden Leuchtturmbetrieben wurden 2 gemeinsame Feldtage (2014 und 2015) durchgeführt. In den Jahren, in denen die Leuchtturmbetriebe nicht an der Reihe mit einer Feldtagsveranstaltung waren, wurden Felderbegehungen auf den Betrieben durchgeführt. Je nach Region und Standort wurden einzelne Schwerpunkte für die Demoflächen ausgewählt.  

  • 2014: 7 Felderbegehungen mit 500 Teilnehmern und 3 Feldtage mit 460 Teilnehmern.

    Ein besonderer Soja-Feldtag fand im ersten Projektjahr am 07.09.2014 auf dem Leuchtturmbetrieb Stadlhuber in Aschau am Inn statt (Abb. 1). Es fanden sich rund 200 Interessierte zu den Vorträgen, den Feldbegehungen und dem Ministerforum „Eiweißversorgung in Europa sichern!“ mit Bundesminister Christian Schmidt und Staatsminister Helmut Brunner ein.

  • 2015: 7 Felderbegehungen mit 233 Teilnehmer und 3 Feldtage mit 188 Teilnehmern.

    Im Vordergrund stand aus dem Gelernten und den Erkenntnisse des Vorjahres die gute fachliche Praxis des Sojaanbaus umzusetzen. Hierzu wurden neben den klassischen Versuchsstreifen wie Sorten, Impfvarianten, Sätechnik, verschiedenen Zwischenfrüchten neue Versuchselemente wie z.B. das Anlegen von Hasenfraßfenster durchgeführt. Die extremen Bedingungen (Trockenheit und Hagelschäden), die das Jahr 2015 prägten ermöglichten ebenso neue und interessante Erkenntnisse des Sojaanbaus. Die Zahl der Sojaanbaufläche hatte sich im Gegensatz zum Vorjahr verdoppelt und lag bei ca. 7000 ha allein in Bayern. Ein wichtiger Grund hierfür war neben der erweiterten Beratungsmöglichkeit das Greening. Um in den Genuss von Direktzahlung zu gelangen, müssen fünf Prozent der landwirtschaftlichen Flächen als ökologische Vorrangflächen bewirtschaftet werden. Dies kann mit dem Anbau von Leguminosen bspw. mit Sojabohnen erfüllt werden. Die Kultur wird mit dem Faktor 0,7 angerechnet und kann in einigen Bundesländern zusätzlich mit Förderungen der Agrar- und Kulturlandschaftsprogramme kombiniert werden. Daher war der Wissensbedarf rund um Sorten und Produktionstechnik groß, da viele der Landwirte sich zum ersten Mal mit der noch relativ neuen Kultur auseinander setzten durften. Wichtige Fragen zur Produktionstechnik und Fruchtfolgegestaltung konnten im Rahmen des Projekts zwischen Landwirten und Beratern auf den Veranstaltungen intensiv diskutiert werden.

  • 2016: 4 Felderbegehungen mit 87 Teilnehmern und 3 Feldtage mit 87 Teilnehmern.

    Im dritten Projektjahr wurden wie in den Jahren zuvor die gängigen Verfahren in den Demoanlagen gewählt. Die Zahl der Interessierten auf Soja-Veranstaltungen ging etwas zurück. Ebenso konnte 2016 ein leichter Rückgang der Anbauflächen in Bayern von 7000 ha auf 6600 ha verzeichnet werden. Gründe hierfür dürften die schwierigen Vegetationsbedingungen 2015 (Hitze- und Trockenperioden) sowie enttäuschende Erträge gewesen sein. Im August 2016 wurde dann der Antrag auf Verlängerung des Projekts Soja-Netzwerk von 01.01.2017-31.12.2018 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht. Zum Ende des Jahres hatten die Projektbetriebe die Möglichkeit bei einem Austauschtreffen, welches anlässlich des offiziellen Projektendes zum 31.12.2016 organisiert wurde, einen Rückblick und Ergebnisse zu erhalten.

    Die Teilnehmer nutzten das Treffen am 02.12.2016 zum direkten Austausch ihrer Erfahrungen (Abb. 3), die sie in den drei Jahren Soja-Netzwerk gemacht haben. Viele der Betriebe sprachen sich hierbei positiv zum Projektverlauf aus und erklärten sich dazu bereit im Falle einer Projekt Verlängerung weiterhin mitzumachen. Zusätzlich wurde zusammen mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft erstmalig ein „Runder Tisch“ mit 10 Teilnehmern veranstaltet. Ziel der Veranstaltung am 14.12.2016 war mit Landwirten, Landhandel und Soja Aufbereitern die regionale Situation, Schwierigkeiten, Hemmnisse sowie Verbesserungsvorschläge rund um die heimische Sojabohne zu diskutieren. Hierbei kam man zum Ergebnis, dass sich die Produktionstechnik zum Sojaanbau gut etabliert hat, dennoch die Verwertung und der Einsatz in der Fütterung weiterhin vorangetrieben werden müssen.


Zur Verbesserung der Verwertung von Soja in Deutschland wurden drei modellhafte Wertschöpfungsketten konzipiert, bei denen vom Feld bis zum Futter oder Lebensmittel alle maßgebenden Stationen analysiert wurden:

1. Wertschöpfungskette ökologische Futtersoja (LVÖ)
2. Wertschöpfungskette konventionelle, gentechnikfreie Futtersoja (LTZ, KRZ, ZG)
3. Wertschöpfungskette Lebensmittelsoja (Taifun)

Zudem entwickelte die Pädagogische Hochschule Freiburg eine Unterrichtskonzeption und -materialien zum Thema „Pflanzliche Eiweiße für die Ernährung des Menschen aus nachhaltiger Landwirtschaft am Beispiel Soja“ für allgemein- und berufsbildende Schulen. Die LfL und LTZ entwickeln gemeinsam mit dem überregionalen Berater Jürgen Unsleber Unterrichtsmaterialien für berufsbildende Schulen sowie für Fach-, Meister-, und Technikerschulen.

Im Januar 2017 ging dann schließlich der offizielle Bescheid zur Verlängerung des Projekts bei den Projektpartner und Beteiligten ein. Somit wird das LKP zwei weitere Jahre aktiver Teil des Sojanetzwerks sein und Beratung sowie Organisation von Veranstaltungen rund um den Sojaanbau leisten.

Offizielle Projektlaufzeit: 01.09.2013 bis 31.12.2018

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen der BMEL Eiweißpflanzenstrategie. Ziel des bundesweiten Netzwerkes ist die Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verarbeitung von Sojabohnen in Deutschland. Weitere Informationen unter: www.sojafoerderring.de